Nach dem langen Marsch vom Wald in die Stadt trafen der Samichlaus und sein treuer Gehilfe Schmutzli wohl behütet im Kinderheim Brugg ein. Ihren Esel Nuk liessen sie am Waldrand zurück, wo er gehorsam auf den Schlitten aufpasste.

Das traditionell in rotweiss und schwarz gekleidete Gespann besuchte um 15 Uhr als erstes die Kinder der Sternschnuppe. Zu Beginn fürchteten sich die ganz Kleinen noch etwas vor den beiden unheimlichen Gestalten aus dem Wald und beäugten ihr Eintreffen vom sicheren Schoss ihrer Betreuer aus. Als die Älteren jedoch offen ihre Freude zeigten, weil sie das Samichlaus-Ritual bereits kannten, löste sich auch ihre Anspannung und bald herrschte eine gemütliche Stimmung im Wohnzimmer der Notfallgruppe. Einen grossen Einfluss daran hatte sicher auch die Gemütslage von Samichlaus und Schmutzli, die sich beide von ihrer gnädigen Seite zeigten und bei keinem der Kinder ihre Ruten zückten. Was wenig verwundert, da in ihrem Alter noch jedes Kind die Unschuld in Person ist. So ging es schnell über zum schönen Teil des Besuchs und der Sack mit den mitgebrachten Leckereien öffnete sich für sie. Bald darauf wurden Sprüche aufgesagt, Chlausesäckli ausgepackt, Nüsse geknackt, Mandarinen geschält, Schokoladentaler schnabuliert und die Glocke vom Schmutzli zum beliebtesten Spielzeug der Stunde erkoren. Dann war es aber auch schon an der Zeit weiterzuziehen, da auch die restlichen Wohngruppen gespannt auf den Besuch von Samichlaus und Schmutzli warteten und so kamen der Reihe nach die Gruppen Mars, Merkur, Neptun, Pluto und am Schluss noch die Gruppe Sonne in den Genuss seines Besuches.

Der Samichlaus behielt den ganzen Abend über seine gute Laune und auch Schmutzli liess seine Rute stecken. Das Verhalten des einen oder anderen Kind das Jahr hinüber wurde zwar sanft etwas gerügt, doch sie alle waren im Herzen brav geblieben und so gab es für alle köstliche Kostbarkeiten aus dem mitgebrachten Sack. Die Kinder bedankten sich dafür mit aufgesagten Sprüchen, vorgetragenen Liedern und farbenfrohen Zeichnungen. Auf der Gruppe Pluto wurde zu Ehren der beiden Waldgestalten sogar mit Blockflöte und Gitarre ein kurzes instrumentales Konzert gegeben, was ihnen ausgesprochen gut gefiel.

Als die Nacht das Kinderheim vollständig einhüllte, sorgten sich der Samichlaus und sein treuer Begleiter Schmutzli allmählich um ihren Esel Nuk, der noch immer in der Kälte auf sie wartete, und so zogen sie bald darauf aus den heimelig warmen Stuben der Wohngruppen los in Richtung des Waldes.